März – Unser Bienenjahr

Was treiben wir Imker eigentlich das ganze Jahr über?
2023 könnt ihr dabei sein. Wir werden euch jeden Monat mitnehmen und hier aus unserem Bienenjahr berichten. Mal ist mehr los, mal weniger – genau wie in der Natur.

Begleitet uns zu unseren Bienenständen und seid dabei, wenn die Bienen das erste Mal wieder ausfliegen, wenn sie schwärmen, wenn sie Nektar sammeln und wenn sie sich auf den Winter vorbereiten. Schaut uns über die Schulter bei den Bienen oder wenn wir Honig abfüllen, Mittelwände einlöten und Kerzen herstellen.

Heute: März!

Endlich Frühling!

Sobald wir auf unseren Spaziergängen entlang der Wertach bemerken, dass die Haselnuss blüht, steigt unsere Laune. Denn wir wissen: Jetzt startet die Saison wieder – endlich! Im März wird es langsam wieder wärmer, die Bienen sind jetzt bereits alle wieder in Brut und die ersten größeren Mengen an jungen Bienen schlüpfen. Die Natur erwacht, im Februar noch langsam, im März bereits immer schneller: Schneeglöckchen, Krokusse, Weiden und Märzenbecher blühen – der Beginn des Frühlings.

Mit den steigenden Temperaturen und dem immer größer werdenden Nahrungsangebot fangen die Bienenvölker wieder an zu wachsen. Dabei steht ein Generationenwechsel an. Die Winterbienen ziehen die erste junge Generation sogenannter kurzlebigerer Sommerbienen heran. Bis Mitte April das Obst zu blühen beginnt, sind die Völker gewachsen und der Generationenwechsel abgeschlossen.

März ist Frühlingsanfang

Lebt ihr noch?

Für uns ist dies jetzt die spannende Frage. Deshalb fahren wir all unsere Standorte ab, entfernen die Mäusegitter, bringen die Flugbretter an und kontrollieren die Völker.

Ob unsere Völker noch leben, erkennen wir schon am Flugbetrieb. Wenn ab 12 Grad etwas fliegt, sind das gute Neuigkeiten für uns. Meist sitzen wir dann vor dem Flugloch und beobachten unsere Bienen beim Erwachen und beim ersten Reinigungsflug. Dabei lassen sich auch gleich Rückschlüsse auf den Zustand des Volkes ziehen.

Verluste sind zwar schmerzhaft, kommen aber vor. Wir versuchen jedes Mal, den Grund für den Verlust herauszufinden und so unsere Fehler künftig zu vermeiden. Manchmal schlägt die Varroa-Behandlung weniger gut an als gedacht und das Volk geht geschwächt in den Winter. Gerade die Phase des Spätwinters ist dabei dann leider besonders kritisch.
Die leeren Beuten bauen wir ab, reinigen sie sorgfältig und flammen sie aus. Rähmchen werden eingeschmolzen. Danach ist unser Material wieder einsatzfähig – für einen neuen Schwarm.

Lebt ihr noch?

Futterkontrolle

Neben der Frage, ob die Völker noch leben, ist für uns der Futterzustand im Volk immer eine wichtige Frage.

Eigentlich bekommen im Herbst alle Bienenvölker ausreichend Futter, um bis Ende April durch den Winter und das zeitige Frühjahr zu kommen. Doch manchmal verbrauchen Bienenvölker mehr oder sie wurden im Herbst, von uns Imkern unbemerkt, noch ausgeräubert. Deswegen kontrollieren wir jetzt das Futter. Ob unsere Völker noch ausreichend Futter haben, erkennen wir durch das Anheben der Zargen. Am Gewicht können wir zumindest grob einschätzen, wie der Futterzustand im Volk aussieht. Sollte ein sehr leichtes Volk dabei sein oder unklar sein, ob die Menge reicht, wird das leichteste Bienenvolk am Stand geöffnet und kontrolliert. Bei Bedarf werden Honigwaben aus Völkern zugehängt, die zu viel haben. Damit kommen alle sicher über den Winter und die kritische Zeit im Frühjahr.

Futterkontrolle im März

Kursende und Kursbeginn

Unsere Jahreskurse orientieren sich nicht wie dieser Blog am kalendarischen Jahr, sondern vielmehr am Bienenjahr. Sie beginnen und enden daher immer im März/April. So endet unser Kurs jedes Jahr mit der Schwarmzeit – ebenso startet jeder neue Kurs mit dem Einschlagen eines Schwarms.

Deswegen gilt es jetzt, die Kurse und die Kursvölker vorzubereiten, das Material zu planen und auch sich selbst entsprechend über neue Entwicklungen und Kursinhalte zu informieren.

Wer jetzt noch einsteigen will, sollte schnell sein. Wir haben noch freie Plätze.