Amerikanische Faulbrut in Augsburg: Was du jetzt wissen und tun solltest

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) hat Augsburg erreicht. Im Stadtteil Haunstetten wurde der Ausbruch der Bienenseuche offiziell am 13. Juni 2025 durch das Veterinäramt bestätigt. Hier erfährst du, was es mit dieser Krankheit auf sich hat, wie sie sich verbreitet – und wie du dazu beitragen kannst, unsere Bienen zu schützen.

Was ist die Amerikanische Faulbrut?

Die Amerikanische Faulbrut ist eine gefährliche Brutkrankheit der Honigbienen. Sie wird durch das Bakterium Paenibacillus larvae ausgelöst und befällt ausschließlich die Larven im Bienenstock – nicht die erwachsenen Bienen. Für Menschen ist sie völlig ungefährlich, aber für das Bienenvolk oft tödlich.

Die Sporen des Bakteriums sind extrem widerstandsfähig und können jahrzehntelang überdauern – zum Beispiel in alten Waben, Honigresten oder auf Imkereigeräten. Die Verbreitung erfolgt oft unbemerkt über kontaminiertes Futter oder durch räubernde Bienen.

So reagiert die Stadt Augsburg

Nach dem Nachweis der Faulbrut wurde ein Sperrbezirk mit einem Radius von mindestens einem Kilometer rund um den betroffenen Standort eingerichtet. Innerhalb dieses Bereichs gelten strenge Auflagen:

  • Meldepflicht für alle Bienenhaltungen
  • Untersuchungspflicht durch das Veterinäramt
  • Striktes Bewegungsverbot für Bienen, Waben und Imkereimaterial

Ziel ist es, die Ausbreitung schnell einzudämmen und weitere Völker zu schützen. Hier findest du alle Informationen zum Sperrbezirk.

Was du als Bürger:in tun kannst

Auch wenn du keine Bienen hältst, kannst du helfen, die Verbreitung der Faulbrut zu verhindern:

1. Honigreste niemals offen entsorgen

Schon kleinste Honigreste – zum Beispiel im leeren Glas – können Sporen enthalten. Bitte spüle Honiggläser gründlich aus und wirf sie in den Restmüll. In die Biotonne oder draußen gehören sie auf keinen Fall.

2. Auffällige Bienenvölker melden

Siehst du ein Volk, das schwach wirkt oder in dessen Nähe es auffällig riecht? Oder entdeckst du tote Brut? Dann melde das dem Veterinäramt. Auch wilde Bienenvölker in Bäumen oder Mauern können betroffen sein.

3. Regionalen Honig kaufen

Wenn du Honig von hier kaufst – etwa direkt bei uns an der Honigbox – unterstützt du kontrollierte, gesunde Bienenhaltung. Das hilft den Imkereien in der Region und schützt die heimischen Bienen.

4. Keine Bienenprodukte aus unbekannten Quellen

Bitte bring keine Waben, Imkereigeräte oder Bienenprodukte aus dem Ausland oder von Flohmärkten mit. Du weißt nie, ob sie Sporen enthalten.

5. Sprich darüber

Je mehr Menschen wissen, worauf sie achten müssen, desto besser. Erzähl anderen von der Faulbrut und was man dagegen tun kann.

Was du als Imker:in tun solltest

Wenn du selbst Bienen hältst – besonders im Raum Augsburg – beachte bitte folgende Punkte:

1. Melde deine Völker

Falls dein Standort im Sperrbezirk liegt, bist du verpflichtet, deinen Bienenstand dem Veterinäramt zu melden. Das geht meist unkompliziert telefonisch oder per E-Mail.

2. Lass deine Völker untersuchen

Eine Untersuchung durch das Veterinäramt ist Pflicht – und dient deinem Schutz. Nur wer rechtzeitig weiß, ob seine Völker betroffen sind, kann handeln.

3. Kein Transport von Bienen oder Material

Bewege weder Völker noch Waben, Honig oder Geräte aus oder in das Sperrgebiet. Das gilt auch für leere Beuten oder Rähmchen.

4. Hygiene ist alles

Reinige dein Imkerei-Equipment gründlich. Offene Waben oder Wachsreste sollten sofort eingeschmolzen oder verbrannt werden. Je sauberer du arbeitest, desto geringer ist das Risiko.

5. Achte auf typische Symptome

Sinkende Brutflächen, eingesunkene Zelldeckel, schleimige Masse oder übler Geruch? Dann sofort das Veterinäramt verständigen. Früherkennung ist entscheidend.

Die Rolle der Bioimkerei

Wir bei der Bioimkerei Rauscher setzen konsequent auf naturnahe Bienenhaltung, regelmäßige Kontrollen, Laboranalysen und einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Völkern. Gerade bei Krankheiten wie der Amerikanischen Faulbrut ist Vertrauen und Transparenz besonders wichtig.

Wenn du bei uns Honig kaufst oder einen unserer Kurse besuchst, unterstützt du eine Form der Imkerei, die auf Wissen, Respekt und Nachhaltigkeit basiert.

Fazit:

Die Amerikanische Faulbrut ist kein Grund zur Panik – aber ein ernstes Problem, das wir nur gemeinsam in den Griff bekommen. Ob du nun Imker:in bist oder einfach gerne Honig isst: Du kannst helfen. Achte auf Honigreste, informiere dich, kaufe regional und gib dein Wissen weiter.

Bleib achtsam – für unsere Bienen, für die Natur und für die Zukunft unserer Lebensmittel.