November – Unser Bienenjahr

Was treiben wir Imker eigentlich das ganze Jahr über?
2023 könnt ihr dabei sein. Wir werden euch jeden Monat mitnehmen und hier aus unserem Bienenjahr berichten. Mal ist mehr los, mal weniger – genau wie in der Natur.

Begleitet uns zu unseren Bienenständen und seid dabei, wenn die Bienen das erste Mal wieder ausfliegen, wenn sie schwärmen, wenn sie Nektar sammeln und wenn sie sich auf den Winter vorbereiten. Schaut uns über die Schulter bei den Bienen oder wenn wir Honig abfüllen, Mittelwände einlöten und Kerzen herstellen.

Heute: November!

Kerzen machen

Jetzt im November ist es draußen am Bienenstand ruhig. Die Arbeiten verlagern sich in die Innenräume und die Vorweihnachtszeit beginnt. Wenn es draußen kühl und nass ist, sind wir im Keller und gießen und ziehen unsere Kerzen. Unsere Kerzen machen wir alle von Hand und natürlich nur aus reinem Bienenwachs. Dies erkennt ihr daran, dass sich bei unseren Kerzen, wie bei allen echten Bienenwachskerzen, mit der Zeit ein weißer Film auf dem Wachs bildet. Dies ist ein Zeichen für echtes Bienenwachs und damit ein Qualitätsmerkmal. Der Film kann aber einfach abgerieben werden oder verschwindet auch, wenn kurz über die Kerzen geföhnt wird.

Das Kerzenmachen ist ein Teil unseres offenen Wachskreislaufs, der dazu dient, dass die Bienen unter dem Jahr auch viel frisches, eigenes Bienenwachs produzieren. Im Gegensatz zu Paraffinkerzen brennen unsere Bienenwachskerzen länger, sind völlig unproblematisch für die Umwelt und verströmen zudem einen wohligen Bienenwachsduft.

Diesen Duft verströmt das Wachs auch schon beim Gießen, sodass der Keller spätestens Ende November von einem gemütlichen Geruch erfüllt ist, der uns zuverlässig in festliche Weihnachtsstimmung versetzt 😉 Wir lieben die Behaglichkeit, die beim Kerzenmachen entsteht und hoffen, dass die fertigen Kerzen einen Teil davon auch in eure Wohnzimmer transportieren können. Unsere Bienenwachskerzen könnt ihr hier beziehen.

Übrigens, und diesen Tipp geben wir nur ungern: Gut abgelagerte Bienenwachskerzen brennen deutlich langsamer ab. Wer also Geduld zeigt und seine Kerzen nicht direkt nach dem Kauf anzündet, sondern für 1-2 Jahre lagert, wird mit einer deutlich längeren Brenndauer belohnt 😉

Bienenwachskerzen
Februar: Mittelwände gießen

Begattungskästchen säubern

Ebenfalls in den Wintermonaten werden Arbeiten erledigt, für die während der Bienensaison zu wenig Zeit bleibt. So säubern wir jetzt die Begattungskästchen der Jungköniginnen und bereiten sie bereits auf die neue Bienensaison vor, die meist im Mai startet. Außerdem werden jetzt die Bienenbeuten (Bienenkästen) gesäubert, mit Hitze desinfiziert und eingelagert. Rähmchen werden repariert, sofern das nötig ist, und dann mit neuen Mittelwänden aus frischen Bienenwachs vorbereitet und eingelagert. Dann, wenn im April/Mai das Leben erwacht und der Frühling regelrecht explodiert, ist bereits vieles griffbereit und wir haben Zeit für die Bienen.

Begattungskästchen reinigen

Varroa II: Oxalsäure

Die Varroamilbe hat uns in unseren Monatsbetrachtungen schon häufiger begleitet. Im August haben wir euch von der Behandlung mit Ameisensäure erzählt, die auch in die verdeckelte Brut hinein wirkt. Unsere Völker sind jetzt im November schon vorbehandelt, sodass jetzt im Winter die sogenannte Restentmilbung ansteht.
Jetzt versuchen wir, wirklich alle Varroamilben aus dem Bienenvolk zu bekommen, damit unsere Völker unbelastet und gesund ins neue Bienenjahr starten können. Das Mittel der Wahl ist jetzt die Oxalsäure.
Die Bienen haben jetzt keine Brut mehr, in der die Milben vor der Säure geschützt wären. Es ist daher unschädlich, dass Oxalsäure nicht in die verdeckelte Brut hinein wirken kann. Auch weil die Bienen jetzt schon in der Wintertraube sitzen, ist die Behandlung ist zum jetzigen Zeitpunkt besonders effektiv.
Die Oxalsäure wird mit einem Zuckergemisch angemacht und dann in die Bienentraube geträufelt und dort von den Bienen im Stock verteilt. Die auf den sitzenden Bienen sitzenden Milben fallen ab und sterben am Boden des Bienenstocks.